Autor: Annette Kniffler

Einen Monat zu früh am Ziel

Die letzten 30 Tage waren anstrengend, oft ungeheuer hart, frustrierend, faszinierend: Statt der vorgesehenen zwei Monate blieben uns nicht einmal vier Wochen, um das Tian-Shan-Gebirge zu über- und die Taklamakan-Wüste zu durchqueren, danach 2000 Kilometer mit sieben rund 5000 Meter hohen Pässen hinter uns zu bringen und vom Fahrerlager des Shisha Pangma zur nepalesischen Grenze…


Kurze Verschnaufpause in Shiquanhe

Wir sind verwirrt, wütend, total enttäuscht – was wir in den letzten 22 Tagen in China erlebt haben, macht Angst und lässt sich nicht in wenige Worte fassen. Aus mehreren Gründen wollen wir erst von Nepal aus über die vielen unschönen Ereignisse in den chinesischen Problemprovinzen Xinjiang und Tibet berichten. Nur soviel schon jetzt: Die…


Keine zwei Tage in China und schon mit einem Bein im Knast

Alles lief perfekt: Dirk und Michael trafen pünktlich in Almaty ein, die Fahrräder kamen mit dem gleichen Flug, der Grenzübergang nach China verlief unerwartet harmonisch mit Foto-Shooting der Grenzbeamten; auch wir durften unsere Kameras auspacken. Doch 30 Kilometer hinter Yining dann das Aus: Ein Polizei-Auto hält neben uns. Passkontrolle. Eine Stunde warten, bis zwei weitere…


Blumenmeer Tian Shan

Intakte Speichen, Felgen ohne Risse, fast einwandfreie Pedale – seit wir in Wolgograd das eine hintere Laufrad ausgetauscht, das andere generalüberholt haben, fahren wir trotz der vielen miesen Straßen Kasachstans problemfrei; von den 15 Platten abgesehen, die wir bisher meist in den größeren Städten flicken mussten, zuletzt mitten im Verkehrschaos Almatys. Bei der zweiten großen…


Die nächste Hürde: Baustelle Xinjiang-Tibet-Highway

Seit Turkistan nutzen wir jede freie Minute und jede Möglichkeit, um die nötigen Permits zum Befahren des Xinjiang-Tibet-Highways doch noch zu beschaffen. Nun endlich haben wir einen Weg gefunden – ob wir uns auf den wirklich verlassen können, werden wir allerdings erst in Yecheng am südlichen Rand der Taklamakan-Wüste sehen. Bei den Recherchen sind wir…


Berge am Horizont

Einige Kilometer vor Shymkent tauchen in der Ferne die ersten hohen, schneebedeckten Gipfel des Himmelsgebirges auf. Noch radeln wir bei stechender Sonne und bis zu 48 Grad Celsius; umso näher wir aber den Bergen kommen, desto angenehmer werden die Temperaturen. Schon weit vor Taraz geht es hinauf auf ein langgestrecktes Hochplateau. Zum ersten Mal seit…


Schon jetzt: Ärger mit der chinesischen Agentur

In Turkistan, dem Pilgerort mit einem von Timur erbauten Mausoleum aus dem 14. Jahrhundert, erreicht uns eine schlechte Nachricht aus China: Die Agentur, die wir schon vor unserem Tourstart mit der Organisation aller Permits für den Xinjiang-Tibet-Highway beauftragt haben, will sich plötzlich an die eigenen Angebote und unsere Vereinbarungen nicht mehr erinnern, verlangt astronomische Summen….


Balsam nach all der Plagerei

Der Tacho zeigt 6026 km, wir haben Qyzylorda erreicht, eine kasachische Großstadt, die wie Atyrau von den Ölvorkommen in dieser Region und dem entsprechend internationalen Publikum profitiert. Nachdem wir uns seit Wochen vornehmlich von Fertignudelsuppen, Keksen und Weißbrot ernähren, bekommen wir hier endliche wieder vielseitigere Kost, die uns hoffentlich nicht krank macht. Vorsichtshalber verzichten wir…


Durchgeschüttelt: Auf übelsten Pisten durch die Hungersteppe

100 Kilometer hinter Atyrau endet die glatte Asphaltstraße, geht zunächst in kaum sichtbare Fahrspuren quer durch das einsame, magere Steppengebiet, dann in eine zerfurchte Sandpiste über. Oft finden sogar wir mit den Fahrrädern keinen brauchbaren Weg durch die vielen teils metertiefen Schlaglöcher und müssen wie die LKW in wegloses Gelände ausweichen. Versorgungspunkte, an denen wir…


Invasion der Riesenzecken

Dass wir uns in Kasachstan auf härtere Bedingungen einstellen müssen, hatten wir gewusst. Was wir allerdings schon in der ersten Nacht auf kasachischem Steppenboden erleben, übertrifft dann doch unsere Erwartungen: Eine ganze Armada von Zecken so groß wie Spinnen krabbelt am Moskitonetz des Innenzelts empor. Gleichzeitig hält uns das laute Summen der Mückenschwärme über Stunden…