Da der chinesische Leitungsoffizier den vorgesehenen Akklimatisierungstag in Tangri (4300m) untersagt, kommen wir schon am 23. September im Basislager an. In vier Tagen von 1355m auf 5650m Höhe bringt für uns, Christian, Michael und mich, die schon akklimatisiert sind kein großes Problem, für Andi, Helmut und Günther ist es dagegen viel zu schnell.

Neun Expeditionen befinden sich bereits am Berg, ihre Zelte stehen dicht gedrängt auf einem schmalen, dafür aber gut geschützten Streifen in einer Senke.

Wir entscheiden uns schließlich für den zwar windigen, aber weitläufigen Lagerplatz direkt oberhalb des grauen, vom Shisha Pangma Gletscher gespeisten Sees, in dem Eisschollen schwimmen und dessen Oberfläche schon in der ersten Nacht zufriert.

Wie wir bald von den anderen Bergsteigern erfahren, die teils schon seit 30 Tagen auf die Besteigung des Shisha Pangma warten, herrscht seit Wochen instabiles Wetter mit viel Schnee und Lawinengefahr.

Obwohl es auch weiterhin jeden Tag schneit, steigen wir bis auf 5800m auf und deponieren dort sieben Zelte, Gasflaschen, Kocher und Töpfe, um sie bei nächster Gelegenheit über den Gletscherbruch und die erste Steilstelle den Berg hinauf ins erste Höhenlager C1 auf 6200m zu bringen.

Doch momentan sieht es schlecht aus. Der Monsun scheint dieses Jahr immer noch nicht vorbei. Die Fässer mit der Ausrüstung sind mittlerweile von einer 50cm dicken Schneeschicht bedeckt.

Wir können nur abwarten und auf besseres Wetter hoffen.

(nach einer Aufzeichnung von Annette Kniffler).